Büsi springt aus brennender Wohnung im vierten Stock

Thurgauer Zeitung | 03.08.2022

Am Vortag des 1. August rückte die Amriswiler Feuerwehr an die Säntisblickstrasse aus und brachte dabei nicht nur Personen in Sicherheit.

Man kann wohl von Glück im Unglück sprechen, dass der Brand, der sich am Vortag des Bundesfeiertags im Hochhaus an der Säntisblickstrasse ereignete, vergleichsweise glimpflich abgelaufen ist. Zwar verwüstete das Feuer die Wohnung im vierten Stock dermassen, dass diese nicht mehr bewohnbar ist, und verletzte auch deren 41-jährige Mieterin schwer, doch es hätte auch noch viel schlimmer kommen können.

Diese Befürchtung hatten auch Stadtpräsident Gabriel Macedo und Stadtrat Felix Würth, der dem Ressort Sicherheit und somit auch der Feuerwehr vorsteht. Beide begaben sich aufgrund der Nachalarmierung von Vizekommandant Adrian Salvisberg zum Brandplatz und sie waren erleichtert, als sie sahen, dass die Feuerwehr schnell alles unter Kontrolle hatte. Der Stadtpräsident gibt aber zu, dass er schon ein mulmiges Gefühl im Bauch gehabt habe, als er erfuhr, dass ein Hochhaus brennt.

Doch das Feuer, das kurz vor Mittag ausbrach, griff glücklicherweise nicht auf andere Stockwerke über und nebst der Mieterin der Brandwohnung musste nur noch eine leicht verletzte 61-jährige Bewohnerin der Liegenschaft mit dem Rettungsdienst ins Spital gebracht werden. Die übrigen Personen, die dort wohnen, konnten das Haus selbstständig verlassen.

Das tat auch eine von zwei Katzen aus der Brandwohnung, obschon sie es etwas weniger spektakulär und gefährlich hätte haben können. Als die Feuerwehrleute die Haustiere in der Wohnung fanden, konnten sie zuerst beide einfangen – doch eine befreite sich im Schock und sprang aus dem Fenster. Doch die Katze blieb offensichtlich ohne Verletzungen und rannte,

als sie auf dem Boden landete, irgendwohin weg. Doch später wurde das Büsi wieder gefunden und mit seinem Gspänli ver- einigt, das sich via Hubretter evakuieren liess.

Von diesen dramatischen Szenen bekam Felix Würth nur am Rede etwas mit, denn er war unterdessen dabei, im Telefongespräch mit Tamara Sulzberger, Leiterin Soziale Dienste der Stadt Amriswil, eine Ersatzwohnung für die Bewohnerin der Brandwohnung aufzugleisen. «Die Stadt hat für solche Notfälle immer etwas in der Hinterhand», sagt Felix Würth, auch wenn man aktuell für viele Geflüchtete aus der Ukraine eine Wohnung zur Verfügung stelle.

Zwei Stunden nach Brandausbruch war nicht nur der Einsatz von Stadtrat Würth, sondern auch jener der Feuerwehrleute beendet. «Es besteht keine Gefahr mehr», sagte Vizekommandant Adrian Salvisberg.